Am liebsten hält sich die Biene Mayer auf ihrem Wiesle auf. Dieses Wiesle befindet sich in Hoheneck und ist ein fantastischer Ort. Wenn man es zum ersten Mal sieht, sieht man nur die Bäume, die auf dem Wiesle stehen. An den meisten davon wachsen Äpfel, aber das nur nebenbei. Wer das Wiesle aber näher kennen lernt, sieht, dass es dort keinen Tag langweilig ist. Man kann das ganze Jahr über Abenteuer erleben. Streuobstwiesen, um eine solche handelt es sich beim Wiesle, werden auch als Karussell des Lebens bezeichnet. Wenn du siehst - oder noch besser: erlebst - was man dort alles machen kann, weißt du bestimmt was mit dieser Bezeichnung gemeint ist.
Der Beginn des Jahres ist ein guter Zeitpunkt zum Bäume pflanzen. Auf dem Wiesle stehen zwar schon viele Bäume, aber die sind teilweise ziemlich alt. Irgendwann werden sie so alt sein, dass sie kaum noch Früchte tragen. Oder sie fallen um, wenn mal ein heftiger Sturm bläst. Und weil auf der Streuobstwiese ja immer Obst wachsen soll, ist es wichtig, dass es immer wieder Nachwuchs gibt: die jungen Bäume. Was man im Frühjahr auf dem Wiesle auch gut machen kann: Nistkästen bauen für Vögel oder Fledermäuse und sie dann aufhängen. Oder man kann einfach zuschauen, wie die Natur erwacht - und sich freuen.
Ein Sommer aufm Wiesle ist wie viele kleine Urlaube. Du kannst auf geheimen Touren erkunden, wo schon Zwetschgen reif sind oder wo die besten Brombeeren wachsen. Du kannst die Bienen besuchen und den ersten Honig ernten. Du kannst ganz entspannt in der Sonne liegen - und wenn du magst, den Vögeln zuhören. Mit etwas Übung verstehst du sogar, wer da zwitschert oder singt. Außerdem wird es im Sommer Zeit, das Gras zu mähen, das seit dem Frühjahr immer höher gewachsen ist, und Heu daraus zu machen. Warum auf einer Streuobstwiese nur zwei Mal im Jahr gemäht werden darf - erklärt dir die Biene Mayer, wenn du sie besuchst. Merkst du was: Aufm Wiesle kann man mit total viel Spaß total viel lernen.
So ähnlich ist es im Herbst: Da gibt es aufm Wiesle richtig viel zu arbeiten - aber es fühlt sich gar nicht wie Arbeit an. Im Herbst sind die Äpfel reif und müssen geerntet werden. In einem guten Jahr kommen viele hundert Kilo von den Bäumen. So viele Apfelkuchen kann man gar nicht essen, wie man daraus backen könnte. Deshalb bringt die Biene Mayer ihre Äpfel in eine Mosterei, wo sie zu Apfelsaft gepresst werden. Der Saft ist lecker und lange haltbar - und jeder Schluck schmeckt nach Wiesle. Aus manchen Äpfeln macht die Biene Mayer auch Schnaps. Der ist auch lecker - allerdings noch nichts für dich. Aber du siehst: Äpfel sind vielseitig. Bei der Biene Mayer kannst du auch Chips aus ihnen machen.
Falls du denkst: Was soll man denn im Winter aufm Wiesele machen? Da ist doch alles grau oder weiß und auf jeden Fall kalt. Dann wirst du sehen: Auch der Winter ist aufm Wiesle schön aufregend: Hast du schon mal einen Fuchs verfolgt? Oder einen Bussard beobachtet, der eine Maus jagt? Weißt du, wie der Bau eines Dachses aussieht? Wenn man Spuren im Schnee lesen kann, sieht man, wie lebendig und wild es auch im Winter in der Natur zugeht. Außerdem ist der Winter die Zeit, in der die Bäume gepflegt werden. Ihre Äste werden geschnitten, so dass der Baum im Frühling und Sommer viel Licht bekommt. Das Holz, das beim Baumschnitt anfällt, wird schön klein geschnitten und zu Büschele gebunden. Wenn sie getrocknet sind, heizt die Biene Mayer damit den Holzofen ein, in dem du Brot backen kannst und Kuchen oder Pizza.